Die moderne Psychotherapie begann erst Ende des 19. Jahrhunderts und wird wie folgt definiert:
»Psychotherapie bezeichnet die ›gezielte professionelle Behandlung psychischer Störungen oder psychisch bedingter körperlicher Störungen mit psychologischen Mitteln‹. Die dabei angewandten Verfahren, Methoden und Konzepte sind durch verschiedene Psychotherapieschulen geprägt«. (Wikipedia)
In dem Buch zur ICD-10/11 Klassifikation psychischer Störungen werden alle bekannten und erforschten psychischen Krankheiten erfasst. Psychiater und psychologische Psychotherapeuten können so ihre Differenzialdiagnose stellen, wenn eine psychische Störung vorliegen sollte und so die geeignete Psychotherapie beginnen.
Andererseits gibt es seelische Probleme oder schwierige Lebensumstände, die nicht unbedingt eine Psychotherapie im medizinischen Sinne erfordern. Trotzdem brauchen Menschen dann oft seelische Unterstützung und das Gefühl, nicht allein gelassen zu werden. Für diese Fälle ist eine psychologische Beratung sinnvoll, auch wenn das Honorar privat zu bezahlen ist. An dieser Stelle würde ich mir eine von den Krankenkassen anerkannte Beratungsform wünschen, die als Präventionsmaßnahme integriert werden könnte.
Das Zusammenspiel zwischen Körper und Geist ist so komplex, dass die Wissenschaft noch immer nicht alle Zusammenhänge erklären kann. Subjektives Empfinden, plötzliches Auftreten von Gefühlen oder Körperempfindungen, die selbst der Betroffene manchmal nicht einordnen kann, sind schwer zu kategorisieren und müssen nicht gleich eine psychische Erkrankung darstellen. Die Abgrenzung zur Psychotherapie ist teilweise herausfordernd, obwohl die Vorgaben für das Setting in der Theorie genau beschrieben werden. Die Interaktion zwischen zwei oder mehreren Menschen lässt sich allerdings nie genau planen. Dafür ist das Zusammenspiel vieler zwischenmenschlicher Komponenten zu komplex.
Ich kenne meine Grenzen und würde einen Klienten an einen Psychiater verweisen, wenn ich eine schwerwiegende Erkrankung der Psyche vermuten würde. Bisher hatte ich einen solchen Fall noch nicht in meiner Praxis.
Irvin D. Yalom ist einer der bekanntesten Psychoanalytiker und Psychotherapeuten der USA und mittlerweile über 90 Jahre alt. Einige seiner Bücher haben mich inspiriert und ermutigt, in Sitzungen mit Klienten meiner Intuition zu folgen. Je bewusster das Leben gelebt wird, desto besser wird die Endlichkeit der eigenen Existenz akzeptiert. Was ist also besorgniserregender? Der Tod selbst oder die Angst vor dem Leben mit seinen vielen unvorhersehbaren Wendungen? Eine interessante Frage.
Brené Brown hat viele Jahre geforscht, um zu verstehen, wie es manchen Menschen gelingt, eine tiefe Zufriedenheit sowie Verbundenheit zu spüren und ein glückliches Leben aus vollem Herzen zu führen. Was ist das Geheimnis dahinter? Ihr TED-Talk ist amüsant und gesellschaftskritisch zugleich. Dies ist nur ein Ausschnitt zum Thema »Verletzlichkeit«. Die negativen Gefühle müssen gefühlt werden, damit die positiven sich wirklich entfalten können. Betäubung ist keine Lösung.
Ein häufig diskutiertes Thema, da die Anzahl an diagnostizierten Depressionen seit mehreren Jahren steigt. Gleichzeitig werden Antidepressiva immer häufiger verschrieben, obwohl es schwierig geworden ist, einen Therapieplatz bei einem Psychotherapeuten zu bekommen. Wie gefährlich ist das für Betroffene? Die Nebenwirkungen der Medikamente sollten nicht unterschätzt werden und es bedarf einer professionellen Aufklärung vor einer Verschreibung. Es wird berechtigterweise kritisch berichtet, ohne unnötiges Bashing gegen die Pharmaindustrie zu betreiben.
Eine interessante und sachlich geführte Diskussion über Alkoholkonsum und seine gesellschaftlichen sowie gesundheitlichen Folgen. Es wird wohl noch lange Zeit ein emotionales Thema bleiben, genauso wie alle illegalen Drogen gerne als grundsätzlich gefährlicher als Alkohol eingestuft werden. Nur weil alkoholische Getränke legal erhältlich sind, bedeutet es nicht, dass Alkohol harmlos ist. Es gibt keine »gesunde Menge« Zellgift. Daher sollte wie in dieser Doku von Andreas Pichler konsequenter gewarnt und aufgeklärt werden.